#199/364 – Überlegungen zu #MH17

Ich sitze gerade auf dem Wohnzimmerstudiobalkon und sinniere.

Darüber, dass es von unten so ähnlich muss es ausgesehen haben muss, als #MH17 gestern von Amsterdam zu einem genauso friedlichen Punkt der Erde aufbrach. Und einfach nur die kürzeste Route nahm, die über einen so weit weg geglaubten Konfliktherd führte.

Darüber, wer wohl jetzt in genau diesem Flieger (seht Ihr ihn? Da rechts über den Türmen inmitten seiner vielen Vorgänger?) sitzen mag und woher er wohl kommt und wo er wohl hinfliegt und wielange er wohl noch leben wird und ob er über Gaza fliegen wird oder über Mali, die Ukraine oder Somalia oder über so viele andere namenlose Konfliktherde. Oder über Belgien.

Darüber, wer wohl kurz vor Flugantritt umgebucht hat, ob jemand von den Passagieren Präsident ist oder Kongressabgeordneter. Oder Separatist. Oder Fotograf. Oder einfach nur ein Urlauber. Wer sitzt wohl auf Platz 14A und 14F am Notausgang, den Plätzen mit der besten Beinfreiheit?

Wie wohl die Flugnummer lautet?

Und darüber, dass es die Insassen dieses Flugzeuges vermutlich nicht einmal interessiert, geschweige denn wissen, dass es ganz genau so sie hätte treffen können. Oder noch wird.

Sie werden wie immer nach der Landung ignorieren, dass sie ihre Handys bitte noch bis zum Erreichen der endgültigen Parkposition auslassen und noch angeschnallt bleiben sollen.

Die Willkür der Ereignisse läßt sich nur mit deren statistischer Unwahrscheinlichkeit ertragen. Hoffen wir, dass uns das allen eine Lehre ist.
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Ich bleibe deswegen heute ernst und verschweige die lustigen Dinge, die mir natürlich heute auch passiert sind und die ich normalerweise in den Vordergrund rücken würde.

Das Bild bleibt völlig unbearbeitet – wenn ich den Lauf dieser Dinge hätte bearbeiten können, wäre ich sehr froh.

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